Und dann war sie wieder da diese männliche Biene mit ihrem erotischen Tanz am Strand. Die gelben Streifen wippen rhythmisch auf und ab, während der Po wackelt, die Hose der Schwerkraft zum Opfer fällt und die Hände durch die Luft wirbeln. Aber vielleicht sollte ich von vorne anfangen. Letztens war ich einkaufen. Ich hab etwas ganz Spezielles gesucht. Wobei, dass es etwas Spezielles ist, hab ich erst im Geschäft bemerkt. Und Schuld an allem ist eigentlich meine Waschmaschine; nein ausnahmsweise einmal kein Mann. Der oder besser gesagt die Männer kommen erst später ins Spiel.
Typisch Frau
Sie war in letzter Zeit wieder etwas gefrässig, meine Waschmaschine. Sie hat Teile meiner Socken verschluckt. Wieso immer meine Socken verloren gehen, ist eine Frage für sich, aber da Frau ja lösungsorientiert ist, nicht lange ärgern, neue kaufen. Geplante Zeit zum Sockenkauf fünf Minuten. Sollte eigentlich mehr als genug sein. Also ab ins Geschäft. Und ab da fing es an, schwierig zu werden. Nicht, dass ich keine Socken gefunden hätte, ich habe die gewünschten Socken nicht gefunden. Und bevor jetzt alle aufschreien und sagen, typisch Frau, was müssen es auch immer spezielle Socken sein; ich wollte einfach nur schwarze Socken.
Mit Garfield ins Bett
Ich wurde verfolgt. Ganz egal in welches Regal ich abtauchte, er war schon da. Und immer dieses höhnische Grinsen. Ich hätte ja zu gerne um Hilfe gerufen, aber es war niemand da. Nur er und seine Freunde. Snoopy & Friends. Nein ich war nicht in der Kinderabteilung. Damenabteilung Bereich Socken. Das Gesicht der Verkäuferin: sehenswert. Dabei habe ich nur nach harmlosen schwarzen Socken gefragt. Die fünf Minuten Socken kaufen hatten sich inzwischen verdoppelt. Schwarze Socken Fehlanzeige. Aber was soll´s. Rein in das nächste Geschäft. Irgendwie scheint mir ein Modetrend entgangen zu sein. Noch bevor ich mich zu den Socken durcharbeiten kann, springen mir Mickey und Minnie entgegen, knutschend. Nach schwarzen Socken trau ich mich damit gar nicht mehr zu fragen. Dafür finde ich einen Garfieldpyjama – äußerst sexy. Da ich auch mit Batman-Leggins nicht allzuviel anfangen kann, der Sockenkauf inzwischen über eine Stunde dauert, gebe ich mich geschlagen. Nein, ich kaufe keine Snoopysocken. Ich hab meine Einstellung geändert: Wer braucht schon Socken! Außer vielleicht der Sockenläufer vom letzten Sommer, aber das ist wie meine Kolumnenleser wissen eine andere Geschichte. Ich trage jedenfalls ab jetzt nur noch High Heels.
Die Biene in der knackigen Badehose
Bis zu dem Punkt wäre noch alles verkraftbar gewesen. Doch dann hat mir die liebe Ch. ein Foto geschickt. Von ihrem Shoppingtrip
mit Freund und gutem Freund. Ja, die liebe Ch. ist wirklich hart im nehmen, gleich mit zwei Männern shoppen zu gehen. Vor allem bei dem Anblick. Zwei große Jungs im Zwillingslook verpackt in
Palmenshirts de luxe 80ziger Jahre-Style. Ok, immerhin eine Jeans dazu und keine Blumenbermuda. Doch dann war da dieser eine verhängnisvolle letzte Satz: „Wir fahren nächstes Jahr wieder
nach Bibione.“ Und da war er wieder vor meinen Augen, mein letzter Sommerurlaub. Ich liege ganz unschuldig am Strand. Badehosentemperatur. Viel ist nicht los. Vorsaison. Und dann taucht er wieder
auf. Schwer bepackt mit Sessel, Schirm und Co. Schwarze Sonnebrille, schwarze Haare, etwas zu lang, leicht gewellt. Ein abtastender Blick über den Strand. Typisch Italiener. Sessel werden
abgestellt. Die knackig, knappe Badehose kommt zum Vorschein. Keine Blumenbermuda, ein Lichtblick. Langsam lasse ich meinen Blick nach oben gleiten. Um es augenblicklich zu bereuen. Es ist wieder
da.
Salsa Baby
Genauso wie in den letzten drei Tagen. Schwarz, gelb. Ich seh es sogar schon mit geschlossenen Augen vor mir. Das Bienen T-Shirt. Willi, also der von der Biene Maja, lebt! Die schwarz-gelben Streifen dehnen sich dank Bierbauch nach oben und unten aus. Aus den Streifen werden an bestimmten Stellen Halbkreise. Er hat es noch nie ausgezogen, das T-Shirt. Wobei, ich will gar nicht wissen, was er darunter verbirgt. Mir genügt das, was jetzt kommt. Die Biene wirft die Arme nach oben, schleudert sich rhythmisch nach rechts und links. Ein Blick von mir gegen Himmel. Kein Flieger in Sicht, also keine Gefahr, das mein Willi mit einem Fluglotsen verwechselt wird. Sekunden später. Körpereinsatz hoch drei. Der Po wird entgegen der Armbewegung im Kreis bewegt. So viel Einsatz war bei Willi im Fernsehen nie zu sehen. Das Gefuchtel wird stärker. Dass sich der Bierbauch bei der Porückwärtsbewegung verdoppelt, brauche ich wohl nicht zu erwähnen. Die Badehose beginnt sich zu verselbstständigen. Das ist der Moment, in dem mir eine Blumenbermuda doch lieber wäre. Aber bevor mehr passiert, hat Maja ihren Willi gesichtet. Willis blonde bessere Hälfte taucht auf der Bildfläche auf. Lässt sich in den Sessel nieder, gänzlich unbeeindruckt vom Bienensalsa. Im Gegensatz zu mir. Und was macht Willi. Hose wieder gesittet über die Pobacken ziehen, T-Shirt straffziehen, hinlegen. War doch zu viel Bewegung auf einmal.
Hello Kitty ich komme
Willi ist Geschichte; was bleibt ist mein Socken Problem. Es hat sich nämlich ausgedehnt. Hello Kitty BHs und Strings. Gesehen gleich links neben den Snoopy-Socken. Nachdem mein Sockenvorrat langsam endgültig zu neige geht, überlege ich jetzt, ob die rosa Snoopysocken sich mit dem gelb der Batman-Leggings vertragen oder besser zu Mickey & Minnie passen. Und dann wäre da ja noch Hello Kitty für darunter. Oder vielleicht doch alles auf einmal ;)
Texte werden erst lebendig, wenn sie gelesen werden.
In diesem Sinne: Danke für´s Teilen ;)
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